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Rintelner Verein für Städtepartnerschaften wird ausgezeichnet

Dietrich Lange (v.l.) erhält die Ehrenurkunde des Instituts für europäische Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit (IPZ) von IPZ-Referentin Marijke Mulder. Dazu gratuliert Philippa Saunders, Erste Sekretärin der Britischen Botschaft in Berlin. pr

Dietrich Lange (v.l.) erhält die Ehrenurkunde des Instituts für europäische Partnerschaften und internationale Zusammenarbeit (IPZ) von IPZ-Referentin Marijke Mulder. Dazu gratuliert Philippa Saunders, Erste Sekretärin der Britischen Botschaft in Berlin. pr

Rinteln. Wie sind die Städtepartnerschaften mit Slawno und Kendal vor 25 Jahren entstanden, wie haben sie sich entwickelt? Was macht den Reiz dieser beiden Partnerstädte Rintelns aus? Darüber informiert seit Montag, 6. März, einen Monat lang ein Büchertisch in der Stadtbücherei. Ursula Mücke vom Rintelner Verein für Städtepartnerschaften hat dort eine Kollektion von Büchern, Prospekten, Kalendern und Landkarten aufgebaut. Wer sich tiefer einlesen will, kann auch Ausgaben des SZ-Magazins „Rinteln überrascht“ einsehen und mitnehmen, in denen die 25 Jahre der internationalen Freundschaften nachgezeichnet ist. Und wer im Verein mitmachen will, findet außerdem Beitrittsformulare.

Das Jubiläum „25 Jahre Städtepartnerschaften“ prägt 2017 die Arbeit des mit der Pflege dieser Kontakte beauftragten Rintelner Vereins. Nächste der vielen geplanten Veranstaltungen ist am Mittwoch, 8. März, 15 Uhr, im 3. Obergeschoss des Museums Eulenburg das Erzählcafe des Heimatbunds, bei dem Bernhard Priesmeier (Gründungsvorsitzender) und Mike Middleton (Beisitzer für Kendal) an Geschichte, Besonderheiten und Anekdoten dieser Partnerschaften erinnern. Alle Interessenten sind willkommen.

Die intensive Partnerschaftsarbeit hat im Jubiläumsjahr auch wieder überregionale Anerkennung eingebracht. Das Forum Internationale Partnerschaft in Hennef hat den Rintelner Verein und seine Partner in Kendal und Slawno mit einer Europa-Ehrenurkunde für Verdienste um die europäische Einigung und Völkerverständigung ausgezeichnet. „Kopien dieser Urkunde werden im Mai den Partnerstädten übergeben“, kündigt Vorsitzender Dietrich Lange an.

Das Institut für europäische Partnerschaften und und internationale Zusammenarbeit e. V. (IPZ) in Hürth hat den Rintelner Verein ebenfalls mit einer Ehrenurkunde bedacht – als Dank besonders für die Förderung des Jugendaustauschs, der Begegnung von Menschen aus drei Städten verschiedener Länder unter dem Motto „Kontakt statt Abgrenzung“. Institutsleiterin Anna Noddeland ließ die Urkunde von ihrer Referentin Marijke Mulder bei einer Tagung in Göttingen am 2. März an den Rintelner Vorsitzenden Dietrich Lange übergeben.

Diese Tagung stand unter dem Leitthema „Der Brexit und die Folgen für die kommunalen Partnerschaften“. Vertreter von etwa 15 Städten aus Norddeutschland wurden von Philippa Saunders, Erste Sekretärin der Britischen Botschaft in Berlin, darüber informiert, das deutliche Folgen erst in zwei Jahren mit Wirksamkeit des dann in Kraft tretenden Brexit zu erwarten seien. Schon seit Jahren gehe aber die Förderung von Deutschunterricht und Städtepartnerschaften in Großbritannien spürbar zurück. Osnabrücks Partnerstadt Derby, eine verarmte Industriegroßstadt, hat bereits offiziell ihre Partnerschaftsarbeit eingestellt. Osnabrück versucht nun, mit stärkerer eigener Arbeit gegenzusteuern. Befürchtung aller Teilnehmer war, dass die Förderung der Europäischen Union für Schüleraustausch und Berufspraktikanten eingestellt wird, wenn das Vereinigte Königreich nicht mehr EU-Mitglied ist. Das träfe auch die Berufsschulen in Rinteln und Hameln. Ohnehin wurde bedauert, dass die Briten keine Berufsschüler zum Praktikum nach Deutschland schicken, und auch sonst kaum noch Interessse an deutscher Sprache zeigen.

Saunders versicherte, dass die Botschaft bemüht sei, die Schäden klein zu halten und die Partnerschaften zu unterstützen. Großbritannien wolle einfach die Zuwanderung besser kontrollieren und sich aus Brüssel nichts mehr vorschreiben lassen. Außerdem wolle ihre Regierung bessere Beziehungen zur EU aushandeln, was aber nicht den Anschein von „Rosinenpickerei“ erwecken solle.

Auch die Großwetterlage mit Polen ist derzeit eingetrübt, die Städtepartnerschaft zu Slawno dagegen blüht noch immer. Lange wird deshalb am 23. März in Frankfurt/Oder an der Eröffnung eines Kongresses der Europa-Universität Viadrina und der Landesregierung von Brandenburg teilnehmen, bei dem es um die lokale und regionale Zusammenarbeit mit Polen geht. Bei einem Empfang des Ministerpräsidenten von Brandenburg können dort nützliche Kontakte geknüpft oder gepflegt werden. An den Folgetagen wollen Experten dafür dann Anregungen und Konzepte entwickeln. dil