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Grillabend mit Slawnoern in Exten

Beim Grillabend auf dem Hof Giese in Exten: Bernhard Priesmeier, Wojciech Ludwikowski, Liesa Luchtmeier, ein ritterlich gekleideter Holzschnitzer aus Slawno, Roza Koczewski und Krzystof Frankenstein. tol

Beim Grillabend auf dem Hof Giese in Exten: Bernhard Priesmeier, Wojciech Ludwikowski, Liesa Luchtmeier, ein ritterlich gekleideter Holzschnitzer aus Slawno, Roza Koczewski und Krzystof Frankenstein. tol

Rinteln (dil). Alles ist vorbereitet – die Feier des 20-jährigen Bestehens der Rintelner Städtepartnerschaften mit Slawno (Polen) und Kendal (England) beginnt. Die Stadt hat sich hübsch gemacht, zeigt Flagge: Die Nationalfahnen von Polen, Großbritannien und Deutschland wehen am Rathaus, Bürgerhaus und an der Weser. Vor der alten Post zeigt eine Flagge die Wappen der drei Partnerstädte. Und eben diese Wappen stehen auch weiter im Mittelpunkt – sogar auf einer Flasche mit 35-prozentigem Inhalt. Alle Gäste aus den Partnerstädten bekommen eine dieser in einer Auflage von 500 Stück produzierten Flaschen.

„Ein Ergebnis der guten Zusammenarbeit der Stadt Rinteln mit der Glashütte Owens Illinois und dem Spirituosenhersteller Schwarze und Schlichte“, freute sich Bürgermeister Karl-Heinz Buchholz gestern bei der Vorstellung des neuen Geschenks der Stadt für offizielle Gäste. „Die Flaschen haben unsere Leute allerdings bei der Kollegenhütte in Holzminden in Weißglas produziert, da wir in Rinteln derzeit nur Grünglas in der Schmelzwanne haben“, erklärte OI-Betriebsleiter Peter Ernst. Seine Unternehmensleitung habe der Aktion gleich zugestimmt, da es Politik des Konzerns sei, gute Beziehungen zu den örtlichen Institutionen zu pflegen. „Und auch Herr Schwarze war sofort für die Aktion“, ergänzte Buchholz.

Die Flasche erinnert an die Form ihres Vorläufers vom Stadtjubiläum, damals allerdings mit Rum gefüllt. „Die Form der Flasche war bei uns noch vorhanden. Unser Formenbauer Schrader aus Porta Westfalica hat die Wappen der drei Partnerstädte eingefügt“, verrät Ernst. Und er freut sich, dass das werthaltige Verpackungsmittel Glas nun auch so ehrenvolle Verwendung findet: „Wir setzen immerhin 90 Prozent recyceltes Altglas in unserer Produktion ein, nur der Rest sind Kalk, Sand und Soda.“

Der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees in Kendal, Richard Pealing, und seine Lebensgefährtin Hillary Webb sind schon seit Dienstag in Rinteln und pflegen Kontakte. Pealing half gestern Abend mit seinem Auto, weitere englische Gäste, darunter Bürgermeister John Willshaw, vom Flughafen abzuholen. Die Gäste aus Slawno trafen größtenteils gestern mit dem Bus ein und haben dann bereits an einem Grillabend bei Bauer Giese in Exten teilgenommen. Ebenfalls seit Tagen in der Weserstadt Slawnos Bürgermeister Krzystof Frankenstein und sein Vorvorgänger Wojciech Ludwikowski, beide mit ihren Frauen. Sie wohnen bei Bürgermeister Buchholz.

Auf gutem Weg ist die Radfahrergruppe aus Slawno, die rund 700 Kilometer bis Rinteln zurücklegt. Ursula und Gunter Mücke sowie Horst Lohse aus Rinteln begleiten sie seit dem Erreichen von Usedom im Sattel auf den Tagesetappen von geplanten etwa 100 Kilometer Länge.

„Die Strecke wurde schon aber schon einmal länger, weil bei Hitzacker die letzte Elbfähre des Tages verpasst wurde“, teilt Roza Koczewski mit, Beirätin für Slawno im Rintelner Verein für Städtepartnerschaften. „Da waren 40 Kilometer Umweg fällig.“

Diese Gruppe soll heute Abend zur Eröffnung des Altstadtfestes auf den Marktplatz rollen und dann auf der Bühne mit Ehrenmedaillen ausgezeichnet werden.

Bei dem Grillabend in Exten sorgten Falk Giese und Nina Sophie Senne für leckere Steaks mit Champignons oder Paprika-Zwiebel-Gemüse plus gebratener Kartoffeln. Aber es gab auch Krakauer.

Blickfang in der polnischen Gruppe war Adam Bryl in der Kluft eines kriegerischen Prinzen aus dem Geschlecht der Slowian (in Pommern herrschend im 9./10. Jahrhundert) mit Helm, Schwert und eigenhändig aus Eiche geschnitztem Riesenblashorn.

Siehe auch: Radfahrerankunft bei der Altstadtefsteröffnung