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Gedenkstein als Symbol für neue Heimat in Todenmann

Horst Lohse (v. l.), Willi Zander und Irmgard Völz zeigen das Tuch zur Würdigung des Heimattreffens der Kusserower und Wusterwitzer, das eben noch den Gedenkstein neben Pastorin Gundula Sievert (r.) und vor dem Glockenturm der Josua-Stegmann-Kapelle verhüllte. Foto: dil

Horst Lohse (v. l.), Willi Zander und Irmgard Völz zeigen das Tuch zur Würdigung des Heimattreffens der Kusserower und Wusterwitzer, das eben noch den Gedenkstein neben Pastorin Gundula Sievert (r.) und vor dem Glockenturm der Josua-Stegmann-Kapelle verhüllte. Foto: dil

Todenmann (dil). „Und jetzt läuten erst die Glocken“, bat Horst Lohse die Gemeinschaft der Kusserower und Wusterwitzer um etwas Geduld, bis der Gedenkstein enthüllt wird. „Nein, wir verzichten auf das Geläut, um Ihren Ohren nicht zu schaden“, lachte Pastorin Gundula Sievert zurück. „Wenn man direkt neben dem Glockenturm steht, ist das Geläut sehr laut.“

Also gleich ans Werk. Lohse und zwei besondere Gäste zogen das weiße Laken von dem Findling mit der eingelassenen Steintafel, die den pommerschen Greif zeigt. Willi Zander war mit 85 Jahren der älteste Teilnehmer des zweitägigen Treffens der Heimatgemeinschaft. Irmgard Völz hatte 60 Jahre lang die Ortsgruppe Rinteln der Landsmannschaft Pommern und Brandenburg geleitet.

Lohse wies darauf hin, dass es sich um das zehnte Treffen der Gemeinschaft handele, ein Anlass würdig genug, ihm mit einem Stein zu gedenken. Er dankte Steinmetz Lutz Heinze, dass dieser den steinernen Greif zur Verfügung gestellt hatte, den er einst in der Vorbereitung auf seine Meisterprüfung angefertigt hatte. Lohse würdigte auch Stefan Frühmark vom Technischen Hilfswerk in Rinteln, der für den Transport des Findlings gesorgt hatte. Und schließlich dankte er dem Ideengeber, Ortsbürgermeister Uwe Vogt, sowie der ev.-luth. Kapellengemeinde Todenmann dafür, dass sie den schönen Platz bereitgestellt habe.

Pastorin Sievert hatte zuvor in der Kapelle einen speziell auf die rund 60 Teilnehmer des Treffens zugeschnittenen Gottesdienst gehalten. Sie sagte den Versammelten anschließend: „Wir freuen uns, dass Sie ein Stück weit eine neue Heimat in Rinteln gefunden haben und gern in unsere Kapellengemeinde kommen. Hoffentlich bleibt das noch lange so.“

Sievert erklärte, sie sei gebeten worden, den Stein auch zu taufen. Doch die Taufe sei für Menschen, einen Stein könne man aber begießen. Horst Lohse habe eine Flasche mit Wasser aus der Kusserower Quelle mitbringen wollen, doch dieser zuckte mit den Achseln: „Zu Hause vergessen.“ Demnächst soll diese Zeremonie deshalb in kleinerem Kreis nachgeholt werden.

In der Kapelle werde außerdem eine Urkunde aufbewahrt, die an den Sinn der Steinsetzung erinnert, berichtete Lohse. Anschließend setzten die Gäste ihr Treffen im Gasthaus „Zur Linde“ fort, wo sie schon am Abend zuvor Erinnerungen ausgetauscht und zur Musik von Alleinunterhalter Armin Schroer getanzt hatten. Dort sprach die Vorsitzende des Rintelner Vereins für Städtepartnerschaften, Liesa Luchtmeier, ein Grußwort und sicherte weitere finanzielle Unterstützung für Rintelner zu, die nach Kusserow und Wusterwitz reisen wollen, denn beide Orte gehören heute zu Rintelns polnischer Partnerstadt Slawno (früher Schlawe).