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Auf zwei Rädern durch Slawno und Umgebung

Rinteln. Doppeljubiläum im Jahr 2017: Slawno wird 700 Jahre alt, und die Städtepartnerschaft mit Rinteln besteht dann ein Vierteljahrhundert. Also dort feiern, wo ohnehin schon richtig was los ist? Bei der jüngsten Gruppenreise aus Rinteln zu den Freunden in Pommern hat dieses Thema plötzlich an Dynamik gewonnen. Rintelns Erster Stadtrat Jörg Schröder überreichte dem dortigen Bürgermeister Dr. Krzysztof Frankenstein schon mal ein Set mit Rinteln-Tassen für die arbeitsreichen Stunden der Vorbereitung beider Jubiläen.

Im Mittelpunkt der aktuellen Reise mit 44 Personen stand die Schaffung neuer Kontakte – diesmal unter Fahrradfreunden. Die Rintelner Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) war dabei, verstärkt durch Radelfreunde aus der Kreisgruppe. Und Hobbyradler kamen dazu, sodass schließlich mehr als 25 Pedalritter von vier Mitgliedern der Radfahr-Freizeitgruppe aus Slawno auf zwei 50-Kilometer-Touren begleitet wurden. Einmal ging es vom Hotelstandort Jaroslawiec (früher Jersthöft) an der Küste auf Sandwegen und den Betonplatten eines neuen Küstendeiches kräftig durchgerüttelt nach Darlowko (Rügenwaldermünde) und Darlowo (Rügenwalde) mit Besichtigung von Schloss, Kirche und Marktplatz.

Am nächsten Tag radelte der nun kleinere Konvoi gen Süden zum Schloss Podewils mit Abstecher in das frühere deutsche Dorf Kusserow, wo Mitradler Horst Lohse noch das Grab seiner Großeltern zeigen konnte. Diesen Tag nutzten 24 Rinteler zu einer Danzig-Fahrt mit Altstadtbummel und Bootstour zur Westerplatte und den Werften. Am dritten Tag lud Bürgermeister Frankenstein ins Rathaus ein. Er wie auch der Vorsitzende des dortigen Partnerschaftsvereins, Ex-Bürgermeister Wojciech Ludwikowski freuten sich über die große Besuchergruppe und würdigten, wie lebendig die Städtepartnerschaft nach 23 Jahren noch immer sei. Rintelns Vorsitzender des Partnerschaftsvereins, Dietrich Lange, stellte die Gruppe näher vor, darunter auch sechs Mitglieder des Briefmarkensammlervereins, die gern Kontakt in Slawno finden würden. Diesmal gelang es noch nicht. Die ADFC-Gruppe hat an die neuen Slawnoer Freunde dagegen schon eine Gegeneinladung nach Rinteln aussprechen können – zum Felgenfest 2016? Denn dieses Jahr radeln die Slawnoer an der Mosel.

Bei dem Empfang im Rathaussaal begeisterten Kinder der Grundschule Slawno mit eindrucksvollen Tanzvorführungen, ob als Stewardessen, Walzerpaare oder zu Disco-Musik. Ulrich Seidel vom Rintelner Carnevals-Verein begann sofort Gespräche, um einige Gruppen für Auftritte beim Rintelner Kinder- und Seniorenkarneval zu verpflichten. Und abgeneigt war die Betreuungslehrerin nicht – aber vielleicht erst 2017.

Beim anschließenden Besuch einer kleinen Kunstausstellung bot sich die Gelegenheit, die Konzertreise der Bigband des Rintelner Gymnasiums Ernestinum vom 30. September bis 4. Oktober in Slawno vorzubereiten. Konzerte in Slawno, im Küstenbadeort Ustica und in Kolberg vor bis zu 500 Gästen sind vorgesehen.

Doch gerade die Feuerwehr-Blaskapelle Slawno würde sich auch den Besuch einer Feuerwehrkapelle wünschen, die am besten noch zur Musik marschieren kann und Tänzerinnen aufbietet. So wie beim Wettbewerb dieser Gruppen am Sonntag auf dem Slawnoer Marktplatz. Musikgruppen aus vielen Teilen Polens traten dort auf, zum Teil in fast professioneller Qualität. Da kann aus Rinteln derzeit niemand mithalten. Aber vielleicht in 2017?

Nur die Rückreise nervte: zehneinhalb Stunden mit einem Bulli und 14,5 Stunden mit einem Bus mit Fahrradanhänger sind hart. Dafür war die Gruppe vorher mit dem Wetter, Hotel und Programm zufrieden. Die Beisitzerin des Partnerschaftsvereins für Slawno, Roza Koczewski, bekam als Dank für die perfekte Organisation Beifall und einen GOP-Gutschein. Dil