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Slawno und Rinteln tanzen Salsa

RINTELN. Auf ein erfolgreiches
Wochenende kann der Verein
für Städtepartnerschaften zu-
rückblicken. Beim Altstadtfest
traten Tanzgruppen aus Slaw-
no und Rinteln gemeinsam
auf. Am Sonntag enthüllten
die Bürgermeister aus Kendal
und Slawno eine weitere Will-
kommensstele.
Die Vorsitzende Ursula Mü-
cke begrüßte am Wochenende
nicht nur die beiden Bürger-
meister der englischen und
polnischen Partnerstädte Rin-
telns. Julia Dunlop aus Kendal
war schon mehrfach in
Deutschland, doch jetzt zum
ersten Male in der Weserstadt.
Krzysztof Frankenstein war
mit seiner Familie angereist.
Zudem waren sein Vorgänger
Wojciech Ludwikowski, Rats-
vorsitzende Marzena Luzyns-
ka und die Tanzgruppe Gracja
unter der Leitung von Anna
Marciniak-Zielinska erneut
nach Rinteln gekommen.
Die Stadt Rinteln und der
Partnerschaftsverein sorgten
gut für ihre Gäste. Eine Dele-
gation war im Schaumburger
Ritter untergebracht. Kendals
Bürgermeisterin residierte im
Hotel Stadt Kassel, und die
Tanzgruppe nächtigte im
Kloster Möllenbeck. Seitens
des Vereins hatten Sabine
Thoke und Ulrich Seidel sowie
Stefanie Nolting und Natalie
Heine vom RCV von Freitag
bis Montag für die Besucher
viel organisiert. Als Übersetzer
waren Roza Koczewski, Karina
Olschewski und Roswitha
Hoekstra tätig – sowohl zur Er-
öffnung des Altstadtfestes als
auch bei der Enthüllung der
neuen Willkommensstele.
Bereits mehrfach haben die
Tanzgruppen gemeinsam trai-
niert. Diesmal konnten die
Fürstengarde des Rintelner
Carnevalsvereins (RCV) und
die Tanzgruppe Gracja die
Turnhalle Klosterstraße nut-
zen. Dabei wurden neue Tanz-
schritte und Showelemente
geprobt.
Auf der Marktplatz-Bühne
eröffneten beide Gruppen am
Samstag und Sonntag das
Nachmittagsprogramm. Die
Fürstengarde zeigte ihren
Gardetanz und ihren Show-
tanz. Tanzmariechen Natalie
Heine führte ihr Solopro-
gramm auf. Die 19 Mädchen
und Jungen aus Slawno prä-
sentierten ihr umfangreiches
Repertoire. Das gab es ihre In-
terpretation zu „Star Wars“
oder „Superwoman“. Der ho-
he Ausbildungsstand der Ju-
gendlichen wurde auch bei
klassischen Tänzen deutlich –
sogar in Formationen.
Bei ihrem Finale am Sonn-
tag tanzten beide Gruppen
dann gemeinsam Salsa. Tanz-
lehrerin Anna Marciniak-Ziel-
inska und ihr Sohn Adrian
hatten für das rasche Erlernen
der Schritte gesorgt. Ihr Motto
„Tanzen verbindet – taniec
łaczy“ stand auf T-Shirts und
wurde lebendig umgesetzt.
Das Publikum belohnte den
Eifer mit viel Applaus.
In ihrer Freizeit waren die
jungen Gäste am Samstag-
abend erstmals mit der Draisi-
ne unterwegs. Auch bei Regen
hatten die Mädchen und Jun-
gen ihren Spaß. „Bei ihrem
nächsten Besuch hoffen sie al-
lerdings auf eine Wiederho-
lung bei schönem Wetter“, be-
richtet Ulrich Seidel.
Während die Jugendlichen
Sonntagnachmittag auf dem
Altstadtfest ihre Freude hat-
ten, trafen sich die Erwachse-
nen am Doktorseeweg zu ei-
nem offiziellen Festakt. Nach
neun Jahren Wartezeit konnte
der Verschönerungsverein
jetzt eine zuvor gut verwahrte
Partnerschaftsstele aufstellen.
„Herzlich willkommen! in
Rinteln“ werden Besucher be-
grüßt und beide Partnerstädte
Kendal und Slawno genannt.
Sieben dieser Stelen waren
bereits im Mai 2014 aufgestellt
worden. Sie stehen an den Au-
ßengrenzen des Stadtgebietes
in Hohenrode, Goldbeck,
Krankenhagen, Möllenbeck,
Todenmann (Hauptstraße und
Dankerser Straße) sowie in
Steinbergen. Anstelle eines
Standorts an der B 83 wurde
jetzt ein gut sichtbarer Platz
am Weserradweg beim Dok-
torsee gefunden.
Diese Stele symbolisiert die
enge und freundschaftliche
Zusammenarbeit zwischen
Rinteln, Kendal und Slawno
und ist ein sichtbares Zeichen
der partnerschaftlichen Ver-
bindung der Städte. Julia
Dunlop, Krzysztof Franken-
stein und Carsten Ruhnau,
stellvertretender Bürgermeis-
ter Rintelns, enthüllten die
Stele feierlich.
Im Anschluss an die Einwei-
hung bot die ADFC-Ortsgrup-
pe Rinteln eine Fahrradtour
nach Varenholz an (zur We-
serfähre, weiter nach Veltheim
und über Möllenbeck zurück
nach Rinteln). Dabei fuhren
auch vier radbegeisterte Slaw-
noer mit. Sie nutzten aller-
dings Pedelecs aus Rinteln
und waren am Vormittag
schon beim Kaiser-Wilhelm-
Denkmal.
Dieses hat Bürgermeister
Frankenstein auch gesehen, al-
lerdings aus anderer Perspekti-
ve. Er, seine Ratsvorsitzende
Marzena Luzynska, sowie das
Ehepaar Ludwikowski wünsch-
ten sich schon länger Rinteln,
seine Ortsteile und die Schaum-
burg mal aus der Luft zu sehen.
Für sie hatte Bernd Kirchhoff
beim Luftsportverein Rinteln ei-
nen Rundflug gebucht.
Mit vielen Eindrücken reisten
die Slawnoer gestern zurück.
Der Städtepartnerschaftsverein
hatte morgens für die große
Reisegruppe im Kloster ein le-
ckeres Frühstück bereitet. Auch
gab es Proviant für die bevor-
stehende zehnstündige Bus-
fahrt.

VON TOBIAS LANDMANN