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Royal Rugby Football Club Schaumburg besucht Kendal

Teilnehmer am Turnier

Teilnehmer am Turnier

Es ist der 14. Mai und die Royals aus Schaumburg reisen, so wie einst Georg der Erste, nach England, um die Verbindung der beiden Länder zu stärken. Anlässlich der Städte-Partnerschaft zwischen Rinteln und Kendal traten in diesem Jahr sechs royale Rugby-SpielerInnen den Weg an, um die englische Kultur beim Mayor Making und beim Walking Touch Rugby Festival hautnah zu erleben.
Die Reise beginnt mit einem knapp 1,5 h dauernden Flug aus Hamburg nach Manchester, der nächstgelegenen größeren Stadt zu Kendal. Nach dem Flug wird das ETA überprüft, die neue Aufenthaltsgenehmigung für Post-Brexit Großbritannien, aber es verläuft alles reibungslos. Das englische Wetter überrascht direkt am ersten Tag mit wunderschönem Sonnenschein und blauem Himmel. Das muss aus Schaumburg mitgereist sein. Nach einigen Stunden in Manchester mit Schaufenster-Shoppen, Essen im Mackie Mayor, Ausruhen an der Manchester Cathedral mit Blick auf den Irwell beginnt der nächste kurze Reise-Abschnitt nach Kendal, wobei sogar kurz der Atlantik in der Morecambe Bay sichtbar wird.
Der nächste Tag ist gefüllt mit spannendem Programm. Vor dem Frühstück wird schon einmal die Aussicht vom Golfplatz auf den anschaulichen Ort erkundet. Nach dem Frühstück machen sich die Royals dann unter der Führung von Pete auf den Weg zum Kendal Castle, das allerdings nur noch in Ruinen steht. Aber der Ausblick ist dafür umso prunkvoller. Früher gehörte die Burg einmal den Baronen von Kendal. Catherine Parr, die sechste Frau von Heinrich VIII. ist dabei wohl die bekannteste Nachkommin der Burgbewohner.
Über weitere ländliche Wege setzt sich Der Spaziergang führt weiter zum Vereinsgelände „Mintbridge“ des Kendaler Rugby Clubs. Der Verein wurde 1905 gegründet, hier gibt es Herren-, Damen-, Jugend- und Kinderteams und die Geh-Rugby-Abteilung, die „Auld Greys“, die die Royals hier für ihr Turnier empfangen. Aber dazu später mehr.
Die kommenden Stunden werden genutzt um Kendal, vor allem die Pub-Kultur und Wohltätigkeitsläden, von denen es jeweils mindestens zwei Handvoll gibt, zu erkunden. Am Abend ist es dann Zeit das erste der Highlights zu besuchen. Das Mayor-Making-Zeremonie im Kendal Town Hall steht an. In Kendal wird jedes Jahr ein neuer oder eine BürgermeisterIn ernannt, die dann in einer interessanten Zeremonie zum Stadt-Oberhaupt gekürt werden. Auch Roswitha Hoekstra, die sich im Rintelner Verein für Städtepartnerschaften um die Korrespondenz mit Kendal kümmert, wohnt diesem besonderen Abend bei und richtet einige Worte von der Rintelner Bürgermeisterin Andrea Lange an die Anwesenden, in der es um kommende Projekte und Programme geht, und betont, wie besonders die nun seit 33 Jahren bestehende Städtepartnerschaft ist.
Nach einem traditionellen Rückzug des alten und neuen Bürgermeisters in den „Green Room“, wo Tracht und Insignien weitergegeben werden, wird der Amtsantritt des neuen Bürgermeisters mit einer Rede und viel Applaus begrüßt. An die gebührenden Gratulationen anschließend dürfen die Royals dem neuen Bürgermeister, ganz nach deutschem Brauch, Brot und Salz übergeben, um den Einzug in das „neue“ Haus zu feiern. Der Tag klingt nach einem üppigen Buffet im Rathaus aus und netten Gesprächen über das verblüffende Wetter und denbesonderen Namen des Rugby Clubs mit den interessierten Anwohnern Kendals dem Ende zu.
reitag steht ganz im Zeichen der Erkundung der Gegend. Die Royals machen sich auf den Weg ins „Lake District“, den Seenbezirk, eine Region voller hohe Berge und tiefer Seen hoch oben im Norden von England. Begleitet werden die SchaumburgerInnen von Chris Hayton, einem wahren Ur-Einwohner von Kendal, der sie zielstrebig zum „Orrest Head“ führt. Der Weg geht ein Stück den See entlang, die Strecke, die auch für den Windemere Marathon und Triathlon genutzt wird. Um den See erstrecken sich die „Wainwrights“, die 214 Gipfel derHügel des Lake District, die nach Aldred Wainwright in „The Outlying Fells of Lakeland“ jeder einmal bewandert haben sollte. „Orrest Head“ soll für diesen Ausflug der einzige erklommene Berg sein. Die anderen 213 werden dann beim nächsten Mal bestiegen. Zur Stärkung gibt es in englischer Manier Fish & Chips mit viel Essig, Pommes und gestampften Erbsen. Der Ausflug endet vorerst in einer urigen Kneipe, dem „Watermill Pub“. Damit sinddie Reisenden beseelt mit wunderschönen Aussichten auf den Windermere, leckerem Essen und einem geselligen Abschluss über guten Getränken.
Am letzten vollen Tag der Royals in Kendal finden sich alle nach einem traditionellen englischen Frühstück auf dem Rugby Platz wieder. Der Rugby Club veranstaltet sein all-jährliches „Walking Touch Rugby Festival “. „Walking Touch” bedeutet, dass im Gegensatz zum oft schnellem, kontakt-intensiven 15er oder 7er Rugby, das Spiel NUR im Gehen und Unterbrechungen durch ein leichtes, beidhändiges Fangen auf Oberkörper hervorgeführt werden. Damit wird Rugby zugänglicher für alle Menschen. Am Rugbyplatz werden die SpielerInnen von unglaublicher Gastfreundschaft und Teams aus Annan (Schottland), Lincoln und Manchester empfangen. Auch VetreterInnen der Rinteln-Kendal-Assoziation sind am Platz anzutreffen und gesellen sich unter den ZuschauerInnen. Den Altersschnitt leicht absenkend, mengen sich die Royals unter die anderen 70 MitspielerInnen und in gemischten Teams wird das Turnier bestritten. Allerdings ohne Punkte, sodass einzig und allein Rugby mit ganz viel Spaß im Vordergrund steht. Wahre GewinnerInnen gibt es dafür bei der Tombola, die zu Zwecken von der gemeinnützigen Organisation „Cancer Care“ organisiert wird. Der Abend klingt bei hervorragendem Essen aus direkt aus der Küche des Rugby-Clubs. Dazu gesellen sich spannende Gespräche, bei denen Erfahrungen ausgetauscht und neue Freundschaften geknüpft werden.
Was für ein Abschluss! Vier Tage Sonne, grüne Hügel und Schafe, gutes Essen, tolle Guides und Begleiter. Die Royals verlassen England und möchten eigentlich sofort wieder zurück. Damit danke an Pete und Chris, dass sie mit uns das wunderschöne Kendal und das Umland erkundet haben. Danke an Stephen für die Tour durch das imposante Vereinsheim und eine Anfangsgeste für eine Partnerschaft der Vereine. Danke an den Kendal R.U.F.C. für das Ausrichten eines wunderbaren Turniers, bei dem wir alle viel lernen konnten. Und last but not least Danke an den Rintelner Verein für Städtepartnerschaften für das Unterstützen dieser Reise.
Kendal-Rinteln, Kendal R.U.F.C. - Royal RFC Schaumburg, wir freuen uns auf viele weitere Wiedersehen!